takeover #2
Franziska Reinbothe kuratiert
Olga Jakob und Julia Miorin
08.10. – 14.11.2021
Julia Miorin, o.T., beschichtetes MDF, Stahl, Lack, 2019
Olga Jakob, Menton, Baumwolle, Seide, 2019
Franziska Reinbothe möchte mit den Werken der ausgewählten künstlerischen Positionen ein visuelles Spannungsfeld erzeugen, das genreübergreifend (u.a.) die Frage nach deren Machart, deren Wesen stellt: Muss eine Malerei zwangsläufig gemalt sein, oder kann sie nicht auch malerei-fremde Ingredienzen wie beispielsweise PVC-Folie (Michaela Zimmer) oder Textilien (Olga Jakob) beinhalten? Meint eine Skulptur ein ausschließlich händisch gefertigtes Werk aus beispielsweise Beton (Marcel Friedrich Weber) oder ist nicht schon das bloße Auffinden von zum Teil deformierten Alltagsgegenständen und deren anschließende Präsentation im Ausstellungskontext (Larissa Mühlrath) Skulptur genug?
Daran schließt sich die Frage nach der geeigneten Präsentation an: Muss ein (gemaltes) Bild zwangsläufig an der Wand hängen oder kann es nicht frei im Raum stehen (Tom Früchtl)? Und kann nicht eine Skulptur ihren Platz am Boden aufgeben, um – einem Bild vergleichbar – an der Wand zu erscheinen (Julia Miorin)? Den einzelnen Werken ist diese Präsentationsoffenheit bereits immanent.
Gefördert von: Lüneburgischer Landschaftsverband
Fotos: Julia Miorin